Absolution aus der Konserve: Der öffentliche Beichtstuhl HAU 2, vor dem Eingang. Dem offensichtlichen Bedürfnis des Beichtens möchte Julia Kissina mit der Einrichtung eines Beichtstuhls entgegenkommen, der die Errungenschaften der Telekommunikation mit dem traditionellen Ritual des Beichtens verbindet. Als Dienstleitungsapparat soll der Beichtstuhl andere Dienstleistungen wie die Waage oder den Fotofix ergänzen - er ist schnell und zuverlässig. Die Absolution schließlich wird von einem virtuellen Beichtvater erteilt. Buße in der Gewahrsamszelle Übertragung der Performance, HAU 1, 02.11. 20.00 Uhr Schon seit zwei Jahren versucht Julia Kissina eine Gewahrsamszelle in einem Polizeirevier für Künstler und ihre fiktiven Verbrechen zur Verfügung gestellt zu bekommen. Im Rahmen des Festivals realisiert die Künstlerin diese Arbeit in einer Gewahrsamzelle in Berlin-Schöneberg. Dort können sich Künstler und Kritiker, Kuratoren und Kunstwissenschaftlern inhaftieren lassen, um in aller Ruhe für ihre Werke Buße zu tun. |
Julia Kissina, geboren 1966 in Kiew, lebt in Berlin. Sie ist Schriftstellerin, Foto- und Performancekünstlerin. Buchveröffentlichungen u.a. "Prostye Želanija" (2001), Erzählungen im Schreibheft 59. Einzelausstellungen u.a. "Hinter dem Spiegel" (1994-95) am Institut für Barockforschung München und in der Galerie "Obscuri viri" Moskau; "Feinschmecker & Raubtiere" (1996) in der Akademiegalerie München; "Eiweiß I", "Eiweiß II" und "Eiweiß III" in München, Leipzig und Frankfurt; Aktion "Göttliche Jagd"(2000), Führung für Schafe im Museum für moderne Kunst Frankfurt/Main sowie "Ornament und Verbrechen", Galerie Anita Beckers Frankfurt. Die Künstlerin wurde mit diversen Stipendien und Preisen ausgezeichnet. |