Der Poster-Skandal
 
Als 1987 von der slowenischen Staatskommission für die Feier des sozialistischen Tages der Jugend ein Plakat ausgewählt wird, das auf einer Vorlage aus dem Dritten Reich basiert, löst dies einen politischen Skandal aus. Gestaltet wurde das Plakat von der "Novi Kolektivizem" (NK), einem Teil des inzwischen international bekannten retro-avantgardistischen Künstlerkollektivs "Neue Slowenische Kunst" (NSK), die sich mit postmodernen Mitteln mit Propaganda und Gestaltung auseinandersetzen. Miran Mohar, selbst Mitglied von "Irwin" und "Novi Kolektivizem", spricht über den Posterskandal.
 
 
Miran Mohar, geb. 1958 in Novo Mesto, Slowenien ist Bildender Künstler, kultureller Neuerer und überzeugter Befürworter der Selbst-Vermarktung. Gründungsmitglied der Künstlergruppe IRWIN, die 1983 von Mohar mit Dušan Mandic, Andrej Savski, Roman Uranjek und Borut Vogelnik gegründet wurde.
Seit 1984 ist IRWIN Teil des Künstlerkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK). Die Arbeit der Gruppe basiert auf dem Verständnis von Kunst als Retro-Prinzip, das die Koexistenz verschiedener künstlerischer Stile ermöglicht, von den historischen Avantgarden, über populäre Nationalmetaphorik bis hin zur Bildsprache totalitärer Regime.
 
IRWIN stellt in ganz Europa und den USA aus, unter anderem "Manifesta" in Rotterdam und Ljubljana, Biennale in Venedig sowie "After the Wall - Art and Culture in post-Communist Europe", Stockholm.